Das Jagen konnte er nicht mehr lassen und war bald als Wilderer verschrien. Deshalb sollte er zum Militär eingezogen werden. Dessen entzog er sich durch einen Sprung in den Lech und kam so ans schwäbische Ufer in Sicherheit. Bald schon räuberte er mit einer eigenen Bande. Die Bauern verehrten ihn, da er sie vor allzugroßem Wildschaden bewahrte und er ihnen ab und zu auch Wildpret schenkte. Der Liebe zu Monika Baumüller entstammte sein Sohn Korbinian, geboren am 20. November 1765. Für seine Wilderei saß er kurze Zeit in München und Landsberg im Gefängnis. Nach seiner Entlassung häuften sich die Zusammenstöße mit Jägern und Obrigkeit. Der Hiasl verbreitete Furcht und Schrecken und verscherzte es sich deswegen sogar mit der Bauernschaft. Weder die Möglichkeit eines Gnadengesuches noch das Angebot einer Fluchthilfe in die Schweiz nahm er an, als seine Lage mal bedrohlich wurde. Seit 1768 wurde der Hiasl immer umheimlicher und brutaler und Ende dieses Jahres mußte ein Mensch sogar sein Leben lassen. Hiasls Helfer wechselten je nach Gegend. Ständige Begleiter waren nur "der Bub", Andreas Meier, und Tyras, sein Hund. Hiasl wurde immer frecher. Am 14. September 1769 nahm er den Korporal Denklinger gefangen und tags darauf drohte er im Roggenburger Wirtshaus, auch den Reichsprälaten einzuschließen. Die Schwäbische Ständeversammlung in Augsburg beschloß, gemeinsam gegen Hiasl vorzugehen. Den Befehl übertrug man Premier Lieutnant Ferdinand Schedl, der mit annähernd 300 Mann gegen Hiasl ausrückte. Am 14. Januar 1771 gelang es diesem, den Hiasl mit sieben Kumpanen nach einer Schießerei im Wirtshaus von Osterzell gefangenzunehmen. Während des Prozesses in Dillingen stritt Klostermaier seine Taten nicht ab, er versuchte sie zu rechtfertigen. Das Urteil, das am 3. September 1771 erging, lautete, das Hiasl "... mit dem Rad, durch Zerstoßung seiner Glieder von oben herab, vom Leben zum Tode gerichtet; alsdann der Kopf von dem Körper abgesondert, dieser aber in 4 Stücke zerhauen, und auf den Landstraßen aufgehangen, der Kopf hingegen auf den Galgen gesteckt werden sollte." Eine große Menge Schaulustiger aus Dillingen und Umgebung wohnte am 6. September 1771 dieser Hinrichtung auf dem Richtplatz hinter der Brücke über die kleine Donau bei. Hiasls letzte Worte waren: "In fuffz´g Jahr seids ös aa hi. Und da Kurfirscht aa!"
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